Archiv für den Autor: Peter Knüppel

Nicht mehr lange und zwischendurch?

Tja, Winterzeit, und das Boot 1000 km weg an der Mooring liegend.
Grevelingenwedstrijd segele ich mit Fred, Chiara und Anoes in wechselnder Besetzung  auf der Sundance Kid mit, wenn´s paßt.
Und zwischendurch?

Skilaufen, viel Skilaufen.

Jetzt über Karneval das dritte mal in diesem Jahr in die Dolomiten; mit guten Verhältnissen und Powder. Mit dem WoMo über Brixen, Karerpass (Schneeschuhgehen), Canazei (Sellarunde und Varianten), Falzaregopass am Lagazoi (Variantenfahren), Sexten, (Auch mal ne leichte Tour zum Roteck) un dann über den Arlberg (Regen, Warmfront, Ski nicht ausgepackt) Über Aarau zurück.

Und jetzt noch 5 Wochen, und dann gehts nach Frankreich. Das Schiff wird dann schon an Land sein, und kommt nach 2 Tagen wieder in´s Wasser.
Ich werde alles fertigmachen und dann kommt Ike am 30. nach Nantes, und dann mal sehen ob das Wetter OK ist.

 

Spätsommer

  Nochmal 2 1/2 Wochen in dIe Betagne, mal sehen, wie es da Ende September so ist.

Lukas ist die erste Woche dabei, wir reisen mit dem Womo an und haben dadurch genug Transportkapazität um Klamotten über den Winter mit nach Köln zu nehmen.
Die Anreise über die Normandie, den Mont St. Michel zeigt noch durchwachsenes Wetter, abe dann wirds sonnig. Morgens kühl, dann warm bis kurze Hosen Wetter.

Yoho schwimmt ruhig an seiner Mooring, die Möwenabwehr hat funktioniert. Aber alle Batterien sind runter und der Motor startet nicht. Also eine Batterie aus dem Womo ausgeb aut und Jumpstart! Der Jockel springt an und am Steg können wir laden.

Wenig Betrieb in der Marina. Einkaufen in La Roche St. Bernard, auch da wenig Betrieb, die bistros und Cafes morgens noch zu. In der Schleuse mittags dann wieder Gefdränge; die Franzosen sind das disziplierte, schnelle Manövrieren und festmachen in der Schleuse nicht gewöhnt scheint mir.
Wir gehen 15 sm nach Priac. Das ist ein wirklich schönes kleines Städtchen, auch sehr ruhig. Saisonende? Im Cafe am Hafen gibt es die ersten Austern, und leckeren Kuchen. Der Bäcker liegt sofort am Hafen, gemütlicher, kleiner Laden mit Blick in die Backstube. Es gibt einen menschenleeren Strand, die Hunde toben und buddeln gewaltige Löcher in den Strand.

Wir verpassen (verschlafen) am nächsten Tag die Gezeit und können nicht mehr aus dem Hafen. Auch gut, die See hat Katzenköpfe und der Kurs wäre gegenan bzw. kreuzen. Also bleiben und einen faulen Tag machen; die restlichen Luken einbauen. Mit den Hunden am Strand laufen. Mittwochs dann 07:30 aufstehen, zum Bäcker und mit den Hunden an den Strand. Aber „Mittwochs ruht sich der Bäcker aus und ist Donnerstags wieder für Sie da…!“ Gut, das es noch einen 2. Bäcker gibt. 08:30 sind wir aus dem Hafen und auf See, 9-10 kn halbwindig, und wir gehen oberhalb der Ile de Houat zur Belle Ile nach Le Palais. Die Sonne kommt raus und es wird warm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Hundeleben.

Am Donnerstag regnet es ein wenig, dadurch sind noch weniger Menschen unterwegs. Wir wandern gemütlich bei ab und zu Nieselregen entlang der Küste zu den tiefen Sandbuchten an der Südwestküste; goldgelber Sand. Wo kommt der her bei dem schwarzen schieferigen Gestein?

Weiter geht’s Richtung Golf, mit einem Abstecher zur Ile de Houat. Wir ankern in einer traumhaften Bucht mit bei Ebbe riesigem Sandstrand auf 5 M Wassertiefe.

Die Flut kommt, also mal vorsichtshalber 16bM Kette zusätzlich stecken und das Schlauchboot deutlich über die Wasserinie hochtragen und zusätzlich am Fels anbinden. Wir wandern die Küste auf einem schönen Pfad entlang zum Haupt- und Hafenort. Einige wenige Menschen treffen wir, und finden ein einziges offenes Bistro. Für einen kleinen Snack reicht es. Zurück in der Bucht liegt das Dinghi noch gerade 1 m oberhalb des Wassersaumes.

Der Wind soll zunehmen, und wir gehen vorsichtshalber ankerauf nach Le Crouesty.

Mann, ist das eine Riesenmarina mit 1500 Liegeplätzen, einer großen Resturations und Geschäftsmeile  und einem schönen Resturant oben über der Capitanerie. Dort gibt es Duroque Schweinefeilet mit Pfifferlingen, das ist ein guter Abschluss für diesen sonnigen Tag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Samstag, wir gehen erstmal zum Friseur, und vertreiben uns die Wartezeit im Café davor. Gegen 14:00 ist Stillwasser und wir können dann in den Golf von Morbihan einfahren mit auflaufendem Wasser nach Vannes. Dort geht Lukas Sonntag von Bord und Ike kommt für 10 Tage.

 

 

 

 

 

 

Zurück

Aus dem Golf mit mächtigem Schiebestrom und draußen wenig Wind. Der rote Genaker zieht gut, so daß wir doch noch auf 5 kn SOG kommen. Es geht direkt in die Villainemündung, da müssen wir wieder auflaufendes Wasser auf der Barre haben.
Vor der Schleuse übernachten wir am Warteponton. Viele Schiffe warten dort auf die Schleusung am freitag morgen; Dienstag bis Donnerstag wird aufgrund von Wasserknappheit nicht geschleust. Dazu muss man wissen, das die Villaine das größte Süßwasserreservoir der Bretagne ist und es seit Mai! keine nennenswerten Regenfälle gab.

Freitag früh; die Franzosen drängen in die Schleuse; schlimmer als in Holland! Schlecht abgefendert, schlechte Manöver, also muss man selber abwehren und aufpassen.

Wir legen uns in Arzal an den Steg, Ike und Bea holen die Autos aus Vannes. Wir packen alles nötige und gehen noch nach La Roche Bernard. Das ist ein schönes altes Städtchen und am Markt essen wir ein leckeres Menü, Austern for Starters natürlich. In der Dämmerung geht es zurück nach Arzal.

Samstag früh geht Ike mit Eberhard und Bea von Bord und bringt sie zum Flugplatz nach Brest. Ich mache das Boot klar und liege um 08:00 an der Mooring.5 Minuten später holt micht der Hafenmeister mit dem Hafenboot ab und ich fahre mit Blues nach Köln.

Es ist Ferienende in Frankreich. Im Radio höre ich die Staumeldungen im Rhonetal und um Paris.
Die Strecke über die Normandie ist frei, keine Staus, lediglich kurze Wartezeiten vor den Mautstellen.

Für mich endet die Fahrt nach 1.160 km um 18:00 in Köln, Ike hat 200 km mehr drauf und kommt 1 Stunde später.

Mit dem Schiff waren es in Summa 1.167 sm, eine herrliche, abwechlungsreiche und entspannte Reise.

 

 

Im Golf

Es ist warm in Vannes, kaum Wind, eben schon deutlich landeinwärts. Deswegen gehen wir mit dem Rest der Abendgezeit wieder raus und ankern an der Ile aux Moines. Für jeden 6 Austern und frisches Baguette reichen als Abendessen.

Ich versuche morgens mit Blues an Land zu gehen und frisches Baguette zu beschaffen. Der Aussenborder bleibt stehen, zum Glück ist Stillwasser und ich kann zurück zum Schiff rudern. Der Benzinschlauch ist am Tank eingerissen und zieht Luft. Nach Aufsägen der Pressmuffe kann ich den Schlauch kürzen und wieder verbinden. Dafür gibts an Land das fluffigste Croissant des Urlaubs.

Wir bleiben einen weiteren Tag vor Anker und wandern auf der Insel. Zum Schluss kommen wir an einem Austernfarmer vorbei, der 6 Stück mit einem Glas Wein im Schatten schöner alter Bäume für wenige Euros anbietet, so daß wir nicht nein sagen können.

Zurück am Dinghi liegt es hoch und trocken, aber das auflaufende Wasser quirlt schon wieder mächtig am Molenkopf. Morgen gehts wieder raus aus dem Golf.

Aber wir kommen sicher zurück, es gibt so viele ruhige Ankerplätze, und das bei kaum Welle. Sie kann sich durch die Abdeckungen einfach nicht aufbauen.

Belle Ille – Golf von Morbihan

Wir gehen zur Belle Ille, nach Le Palais.

Vor dem Hafen fängt uns ein lustiger Hafenmeister mit seinem Rib ab und bittet die Ausfahrt der Fähre abzuwarten. Wir bekommen einen Platz an einer Mooring zugewiesen, Bug zum Hafenbecken, Heck an der Hafenmauer mit Abstand von 5 Metern. So kann die Leinenspannung die Tide ausgleichen. Ribs übernehmen unsere Leinen und wir liegen fest. Auch hier sind die Hafenmeister Studenten, die einen tollen Job machen und daran auch noch einen Höllenspaß haben. Sozusagen 3 Monate bezahltes Motorbootfahren. Mit 2 – 3 Ribs schieben Sie die ankommenden Yachten in die letzten Lücken oder drücken eine enge Lücke auseinander. 

Wir liegen unter den Mauern der gewaltigen Festung. Auch hier hat Kollege Vauban wieder mitgewirkt. An Land geht’s nur per Dinghi, quer über den Hafen. Die Fähren rauschen mit Abstand von 25-30 Metern an uns vorbei und legen gekonnt an, Vorspringmanöver. Auch früh morgens, dann gibtś Schwell, und vor dem Ablegen ein kräftiges Tüten zur Warnung.

Wir mieten uns einen Mehari, die Plastikkarosse auf Entenbasis, offen. Blues findets prima. Ich nicht so sehr, ausgelutschte Bremsen und eine hakelige Schaltung, nicht mehr das gewohnte sanfte Entenfeeling. Wir wandern entlang der Steilküste und treffen beim Picnique die Crew der Money Penny wieder.

Die Insel wimmelt von Leihautos

Der Morbihan, dazu schreibt Neville Featherstone:

The Morbihan is a dort of Rocky Poole (Das Flache Inlet an Englands Kanalküste) Instead of Mud, however, there is Granite mostly. Both can bring the unwary amateur to a full stop. The differente being that The amateur leaves his impression on the mud, while the Granite leaves his impression on the amateur, generally to of a rather more permanent character.

Spannend.

Morgens in Le Palais ist im Luk alles grau zu sehen, Seenebel. Die Fähren, die Mengen von Tagestouristen um die Insel bringen, Tüten gewaltig mit ihren Nebelhörnern. Macht auch Sinn, denn in der engen Hafeneinfahrt sollte man sich nicht begegnen. Wir haben Zeit und wollen gegen 11:00 los. Bis dahin sollte es aufklären. Ein wenig, also Radar an und trotzdem los. 1 Meile vom Land klärt der Himmel auf, nur über der Insel bleibt eine Nebelschicht hängen. Durch eine betonte Lücke geht es zur Einfahrt in den Golf von Morbihan, dort erwischen wir den Beginn der Flut und das gibt 3-4 Knoten Schub zusätzlich. Das Fahrwasser ist gewunden und folgt den tiefen Stellen zwischen den vielen Inseln, in den Engstellen steht Kabelwasser mit deutlichen Stromzungen. An der Ile de Houdat Ankern wir 3 Stunden und warten die volle Flut ab, den wir wollen nach Vannes. Und da brauchen wir die zusätzlichen 3 Meter.

Die Inseln haben eine mediterrane Vegetation und große Gärten, schöne alte Häuser. Je mehr wir landeinwärts kommen, je wärmer wird es und der Wind geht weg. Die Einfahrt nach Vannes verengt sich und wird zum Kanal. Vor der Klappbrücke empfängt uns wieder ein freundlicher Hafenmeister mit seinem Rib und weist uns einen Liegeplatz zu. Superzentral gegenüber der Capitanerie. 

Landgang. Vannes ist eine mittelalterliche Stadt mit unglaublich gut erhaltenem Stadtzentrum. Die alten gut erhaltenen und gepflegten Fachwerkhäuser kragen geschossweise jeweils einen halben Meter aus, wodurch der Eindruck der engen gepflasterten Gassen noch enger wird. Es gibt die alte Fischhalle und eine moderne Markthalle, geschlossen, werden wir uns morgen ansehen. Und eine gotisch angehauchte Kathedrale mit am Längsschiff angebauter italienisch anmutender Seitenkapelle. Die Idee hat der Bischoff von einer Romreise mitgebracht und verwirklicht. Ein lustiger Stilmix.

Abends gibt es Fischsuppe. Eberhard sollte Fisch besorgen und hat 3 Riesenfilets mitgebracht; wird eine sehr gehaltvolle Fischsuppe. Danach spielen wir an Land eine Partie Boule, die Eberhard gewinnt.

Morgen geht es früh raus mit der Bahn nach Quimper die Autos nachholen und vorbringen nach Arzal.