Richtung Soerland

Am Freitag früh 06:00 sind Meike und Nils von Bord und nach Hause geflogen. Die verbliebenen „Vorräte“ soll ich aufessen.

Gummi

Ich habe mir in Oslo noch das Widerstandsmuseum angesehen und die Innenstadt und bin gegen nachmittag los nach Holmestrand, das sind 30 sm den Fjord ´raus nach Süden. Ein schöner, gerade neu gestalteter Hafen mit Schwimmstegen; ich konnte unbehindert längs anlegen.
Auf der anderen Seite lag eine große Bavaria mit einem Norweger, der mich ansprach, was Yoho für ein Boot sei. Er gebe ein Buch über alle je gebauten Schiffe heraus. Die Dehler 41DS hat er ge-, aber aufgrund der Farbe und Änderungen nicht erkannt. Er hat mich zu einem Glas Wein eigeladen, seine Frau ist Architektin aus Kiel und hat die Siriuswerft betreut. Das war ein netter Abend und am nächsten Morgen hat er mir den idealen Soerlandtörn mit Passagen (take that one, the other is for woman..) Ankerplätzen, Anlegeplätzen am Fels in meine Karten eingezeichnet. Den fahren wir dann mal nach. (Was ich als eine Reihe guter Tipps entpuppte; die meisten Plätze hätten wir nicht selbst gefunden)

Ike kam gegen Mittag mit Zug und Bus vom Flughafen Oslo, große Freude bei Jazz und Skipper. Wir sind dann los in die Melle Bolaerner Inselgruppe und haben in einem kleinen Sund ruhig geankert. Immer noch wenig bis kein Wind und Sonne. Das Wasser ist angenehm, und wir schwimmen oft.

Dann geht es weiter unter Segel in die Felsgruppe Tallakshavn. Erst mal vor Anker und mit Dinghi und Lot ausloten, wo wir längseits liegen könnten. Und ann finden wir in einer 3 m tiefen Rinne zwischen 2 Felsrücken einen Platz zum längs liegen.

Felshaken sind in stabiler Ausführung vorhanden, die Avonfender bewähren sich mal wieder. Einer der Rücken ist immerhin 70 m hoch, da hochzusteigen ist  schon kletten. Bergziege Jazz läuft Felsformationen hoch, wo wir nach Tritten und Griffen suchen müssen.

Fels1

Die Nächste Etappe geht nach Stavern, einem kleinen belebten Hafenort, nach der Saison wahrscheinlich ruhig. Ankern in Ortsnähe und mit dem Dinghi ansehen, dann noch eine kleine Festung auf der die Bucht beherrschenden Insel besichtigen. Der Wind hat zugenommen, 15 kn aus Süd, also genau gegenan. Es baut sich schnell eine steile Hackwelle auf und wir sind froh, als wir auf zuerst auf Amwind und dann Halbwindkurs abfallen können.
Wir segeln nach Nevlungshavn, ein ganz keiner Haven in einem „weißen“ Ort, in dem max 10 Yachten Platz haben. Wir haben keine Lust auf Nachbarn und gehen 150 m vor dem Haven in einer Bucht vor Anker. 20 m Kette auf 6 m Wassertiefe und der in den Tests so geschmähte Bruceanker hält mal wieder auf den ersten Biss. Es gibt Hamburger mit Fleisch- und Fischfrikadellen belegt und danach im Ort ein leckeres Eis.

Das Soerland ist die Riviera Norwegens, mit der wärmste und regenärmste Bereich des Landes. 70% der Touristen sind Norweger. Motorboote sind hier unerläßlich und Verkehrsmittel; bedeutet Vollgas. Ziel ist weiter Risör mit Besuch des Holzbootfestivals und dann Mandal. Von dort soll es bei guten Bedingungen über das Skagerak in den Limfjord gehen.

Vor Risör gehen wir 10 sm in einen Fjord und finden eine kleine durch eine enge Durchfahrt zu erreichende Ankerbucht, Durchmesser vielleicht 200 m. Wir ankern auf 8 m Wassertiefe und liegen windgeschützt und ruhig.

AnkerbuchtRisör