Archiv für den Autor: Peter Knüppel

Sifnos – Antiparos

27.05.2025 – Dienstag

Weiter geht es nach Sifnos. Aus der tiefen Bucht von Milos kreuzen wir heraus bis in die Meerenge zwischen Milops und Molos. In der Abdeckung von Molos werden wir etwas langsamer, dann kommt der Wind wieder, unregelmäßig durch die hohe Küste. In einer kleinen Bucht, die leider von einer Yacht besetzt ist, gehen wir vor Anker. Beim Einfahren peilen wir mißtrauisch; aber er hält. 

Herrliches Schwimmen! Mit Abwind Kurs und NNW gehts weiter nach Sifnos, in die Oreos (Bucht) Vathy. Das ist eine große Bucht mit erst im letzten Moment sichtbarer Einfahrt, tief, und gut geschützt. Trotzdem etwas Schwell. Gekocht wird an Bord, Martin macht Carbonara, Nudeln in Seewasser zeigen, dass das Mittelmeer doch sehr salzhaltig ist. Hätte ich nicht gedacht.

28.05.2025 – Mittwoch

Nach ruhiger Nacht rudern wir an Land und gehen in den kleinen Ort und finden dort einen kleinen. Laden, in dem wir proviantieren können. Und frühstücken. An der von 3 Katamaranen besetzten Pier liegt eine kleine Kirche, sehenswert.

Anker auf, auf nach Antiparos zu einem Ankerplatz an der Nordseite der nicht passierbaren Durchfahrt zwischen Antiparos und Despotiko. Wir liegen in der Abdeckung einer kleinen Insel, der Wind läßt nach, kein Schwell. 

Benachbart ein 64 m Motoryacht in Chartere mit aufgeblasener Riesenrutschbahn von der Flybridge und einem Mariner, der Kinder per Jetski auf einer aufgeblasenen Banane umherzieht. Zum Glück ferne von uns. Wir bleiben an Bord, ruhige Nacht, nur ab und zu wütendes Hundegebell

 

 

Milos

24.05.2025, Samstag

Erstes mal römisch – katholisch anlegen, viel Seitenwind, der 5 Versuch klappt. Problem ist, den eigenen Anker klar von dem des benachbarten Schiffes zu halten.
Geschäftiges Hafenstädtchen, viele Lokale. Wir essen leckeres Stiffado. Der Hafenmeister warnt vor Starkwind auflandig am nächsten Tag und empfiehlt Platzwechsel in die gegenüberliegende Bucht. Machen wir, und erleben dort Wind über den ganzen Tag böig um 30 kn. Der Anker hält sicher, ein Rocna Vulcan 15 Kg.

Am nächsten Tag, 25.05.2025, Sonntag

Das war jetzt heftig. Zum Einkaufen rüber nach Milos, dort vor Anker. Wind war angesagt, aber erst ab 13:00.

Wir kaufen ein, trinken einen Kaffee, es ist 12:00 Uhr und der Wind frischt erheblich auf. Ich gehe mit Martin und Dominik per Dinghi an Bord, wir wollen aufankern und weg. Das gelingt nicht, die Ankerwippe verkantet. Irgendwann bei 50 Knoten Wind, slipt der Anker und wir müssen in die Kette eindampfen, um weg zu kommen. Im flachen Wasser kriegen wir den Anker nicht hoch und es bleibt nichts anderes übrig, als den Anker zu slippen und mit einer Leine und einem Kugelfender zu markieren. Die durchtrennte Kettensicherungsleine blockiert mit einem Knoten und die Kette rauscht nicht aus. Fehler, falsch geschnitten. Also hier mit der Akku Flex, eine Gliedseite durch, die andere zur 75 %, aber die Kette bricht nicht. Irgendwie mit einem Messer auf dem Bauch liegend und dauergeduscht dann die Leine doch noch frei bekommen und die Kette rauscht aus. 50 Knoten schmeißen das Dingi samt Motor auf den Kopf, so dass wir da eine Art Treibanker hinter uns her ziehen. Auf der anderen Buchtseite laufen wir bei 26 Knoten in einen kleinen Pool ein. Dort Ententeich und 6 kn Wind. Der Reserveanker ein Bruce, 7,5 Kg, hält mehrfach nicht. Gräbt sich in Sand nicht ein.

Also auf den Fortress Anker umschäkeln, der packt dann.

Im Pool: glattes Wasser, Wind, sechs Knoten, völlig verrückt. Wir drehen das Schlauchboot rum, Motor ab und an Bord, und nehmen das wieder in Schlepp und fahren jetzt zurück rüber und versuchen, unseren Anker samt Ankerkette zu holen und vielleicht einen Hafenplatz zu bekommen. Falls nicht, gehen wir wieder auf die andere Seite, es sollen heute Nacht noch mal 2 Stunden Böen kommen Und dann ist der Spuk hoffentlich vorbei. Völlig verrücktes Wetter System, alle Wettervorhersagen wie Windy, Windfinder treffen überhaupt nicht zu, der griechische Wetterbericht ist einigermaßen zutreffend, trifft aber das Kleinklima dieser Bucht auch nicht.

Die Boje über dem Anker haben wir gefunden und die Ankerkette aufgeholt. Aber am Ende war kein Anker mehr. Der Wirbel an der Verbindung zwischen Anker und Kette war gebrochen. Ungefähre Position ist bekannt, morgen einen Taucher ordern und auch selber mal gucken. Anker und die Ankermaus müssen wir finden.

Bedeutet, nicht der Anker slipte sondern der Anker ging verloren und wir haben dann die Kette hinter uns her gezogen. Der Verbindungsbeschlag war mir immer schon verdächtig, was ich nun bewahrheitet. Lernkurve: wenn dir etwas verdächtig vorkommt, sofort ändern.

Jetzt liegen wir in Milos im Hafen innen an der Mole mit Sondererlaubnis, weil dort sonst nur Charterboote liegen dürfen. Aber ohne Anker geht römisch-katholisch eben nicht.

Motor in Angriff genommen, Kerzen raus, durchgedreht. Jede Menge Wasser aus dem Zylindern und dem Ansaugtrakt, Kerzen werden jetzt getrocknet. Über einen Anruf bei Yamaha Düsseldorf bekomme ich den Tip, wie der Vergaser abzubauen ist; sehr einfach, wenn man es weiß. Nach 3 Stunden Schrauben läuft er wieder. 2-Takter sind unverwüstlich.

Akku Flex muss ebenfalls getrocknet werden, Elektronikplatine wird das nicht überlebt haben. Und dann sehen wir weiter.

Programm für morgen, Anker suchen und einen Ersatz Anker und einen belastbaren Zweitanker mit 10 – 15 Kg beschaffen.Und jetzt haben wir Landregen…und keinen Wind.

26.05.2025, Montag

Wir finden einen Ersatzanker, 15 Kg Bruce, den hatten wir vorher in Edelstahl. Ich schäkele ihn an und zusätzlich noch 4 2 mm Dyneemastränge mit zusammen 5 Tonnen Bruchlast als Reserve. Sollte klappen. Wir finden einen Taucher, aber der Anker ist nicht auffindbar. Er wird sich unter dem Zug tief eingegraben haben und kaum sichtbar sein.  Also sind wir wieder segelklar.

Gruß von Bord Ike und Peter

Los nach Griechenland

Sonntag 11.05.2025

Ike marschiert los Einkaufen. Und kommt in Rekordzeit mit Rucksack und 3 vollen Taschen zurück, sie ist hin und zurück getrampt. Vorräte einsortieren, Wasser bunkern, und 11:30 los. Nach Routing 2  Tage und 9 Stunden, rd. 300 Sm,  aber erst mal nur 5 Kn von vorne, also hoch über den direkten Kurs. Kreuzen….Wir kommen nicht so voran wie gedacht, die Windvorhersage stimmt nicht. VMG 3,5 kn. Es wird Nacht, die erste von 3 perfekten Vollmondnächten. Kein Segler weit und breit, 1-2 Schiffe am Tag.

Es werden dann insgesamt 336 Seemeilen in 66 Stunden. Schnitt  5 sm / h.

Gegen 03:30 laufen wir in die Bucht von Pylos ein und der Anker fällt.

Endlich geht es weiter

10.05.2025, Samstag

wir legen ab, etwas Tropfwasser in der Bilge riskieren wir. Wir wollen ja Segeln. Ziel Marzamemi etwas um die Südspitze Siziliens. Zwischendurch sind wir gezwungen, etwas Motorunterstützung hinzuzunehmen, aber nach der Südspitze – I. Della Correnti – sollte der Wind wieder passen und dann sind es noch 10 Meilen bis Marzamemi. 

Ein Hafenplatz ist vorreserviert . Wird dann wohl 19:00, Ike wird kurz nach uns eintreffen.

Wird dann 21:00, Abendessen Spagetti also oliv und dann überlegen, wo wir morgen (Sonntag) noch einkaufen können. Mal sehen, Supermarkt 4 Km weg.

Warten………

08.05.2025, Donnerstag

Seit Montag Abend sind wir wieder in Ragusa  und warten auf das Ersatzteil. Immerhin gibt es eine Trackingnummer, heute Mittag 12:25 ab Rom nach Catania, Eintreffen bei DHL-Servicvecenter heute  spät abends. Also hoffentlich dann morgen bei uns; und hoffentlich das richtige Bauteil…….

Morgen früh dann Salon zerlegen und Motor heben, Wärmetauscher abbauen, und wieder warten…..

09.05.2025, Freitag

Der Wärmetauscher ist 06:37 ab DHL Catania verschickt, Ab 08:00 schrauben wir. Schraubenwell e anflanschend, alle Kühlwasser, Diesel und Elektrikleitungenk lösen. Hebevorrichtung installieren, Kettenzug anschlagen, Motorfundamente lösen und hoch. Wärmetauscher abbauen. Wo ist der Neue? Motorfundamente bzw. Dämpfer schon mal wechseln. Der von AliBaba für 4,30 Euro gekaufte Chromvanadium Ratschenringschlüssel 24er Weite bewährt sich. Wer hat sowas an Bord, GER wäre begeistert! Kommunikation über Übersetzungsprogramm mit den YANMAR Monteuren, Wärmetauscher wäre schon da. Aber wo? Abgegeben in der Schiffswerft anstatt Hafenbüro. Also hin, aber: zwischen 13- und 14:00 geschlossen. Merde alors.

Um 14:30 geht es an den Einbau. Und gegen 20:00 steht der Motor betriebsbereit verschraubt wieder auf seinen Fundamenten. Start, das Relais klickt, es tut sich nichts. Stromleitung Hauptrelai zu Anlasserausrücker sieht verdächtig aus. Gebrochen! Und keine passende Krimphülse…..also eine Stahldrahtverschraubungsschelle nehmen und isolieren. Start: Motor läuft!

Aber eine Tropfstelle am Exhaustelbow; Korrosion! Ike in Köln in den Keller beordert, da war noch ein Reserveteil. Das bringt sie dann morgen mit.