Archiv für den Tag: 22. Juli 2020

22.07.2020, St. Denis, Ille d´Oleron

In La Rochelle gingen Eberhard und Bea von Bord. Wir haben dann beschlossen, Rochefort zu besuchen, um die von Ludwig dem 14. begründeten Marinearsenale und den Nachbau der Fregatte Hermione anzusehen.
Rochefort liegt hinter der Ille d´Aix 12 sm die Charente hoch. Wir sind an der Ille erstmal vor Anker zum schwimmen und zum Warten auf auflaufendes Wasser. Herrliches Schwimmen, Blues tobt am Strand. Mit auflaufendem Wasser dann die flache Charente hoch und exact bei Hochwasser in Rochefort eingeschleust. Bei Niedrigwasser, Differenz 5 m bei Coef 77 kann man vor dem Schleusentor spazieren gehen; würde dann wohl im Schlick steckenbleiben.

Ein Tag Ruhe zum Ansehen der Stadt. La Corderie; ein 300 m langes Gebäude, in dem Tauwerk aus Hanf hergestellt wurde. 1944 zerbombt, und 2005 wieder aufgebaut. Innen ein interessantes Museum, in dem auch die Herstellung von Tauwerk demonstriert wird. Oberschenkeldicke Ankekabel z.B. Ein Mitarbeiter demonstrierte Tauwerksarbeit und ich konnte mir die Tricks für Türkenbünde zeigen lassen.

Die Fregatte liegt im Dock, im Wasser. Eindrucksvoll, auch wenn die Marsstengen wg. der Brückenhöhen gestrichen waren. Haben wir aber nur von aussen gesehen.

Rochefort erschien urlaubszeitlich ausgestorben; eindrucksvoll die vielen alten aus Zeiten des Sonnenkönigs und später stammenden Marinegebäude. Sie werden gepflegt und unterhalten.

Abends dann gegen 18:00 Ausschleusen und mit ablaufendem Wasser wieder in die Oleronbucht. Geplant war, an der Ille d´Aix zu ankern. Der Abendwind nahm zu, so daß wir lieber eine ruhige Nacht haben wollten und uns in der Charente eine Mooring schnappten. Die Gezeitenberechnung paßte und wir hatten bei Niedrigwasser um 1/2 1 morgens immer noch 1 m Wasser unter dem Kiel.

Morgens dann zur Ille d´Aix, wo wir ebenfalls eine Mooring ergatterten. Wir haben dann die Insel umwandert und erst mal Schwierigkeiten gehabt, einen schlickfreien Platz zum Anlanden mit dem Dingi zu finden. Ablaufendes Wasser, so daß wir dann anschließend das Dingi einige Strecke Richtung Wasser schleppen mußten.  

Danach gegen 15:00 weiter nach St. Denis, Ille d´Oleron. Zugang +- 2 Stunden vor und nach Hochwasser. Der Hafenmeister wies uns eine Box zu, und wie immer eilten Helfer zum Entgegennehmen der leinen herbei. Ike lassote die Mittelklampe, danach die windseitige Stegklampe am Bug, alles Safe und fest ohne Helfer, die etwas verdattert dastanden. Die machen das ohne Hilfe?
Kommentar des Hafenmeisters: Very capable Women, very rare…..
Vom Steg über den deich sind es 100 Meter bis zum Strand, tolles Wasser, erfrischend, Blues ist glücklich.

Wir nehmen uns einen Hafentag und machen Großwäsche. Markttag ist, und die Markthalle gibt leckeren Fisch und Muscheln her. Ike mietet nachmittags ein Surfbrett. Klappte ganz gut, wenige Stürze, aber nach 1 Stunde lange Arme. Leider hat sie ihre Schuhe an er Wasserkante gelassen und nicht mit auflaufendem Wasser gerechnet. Da die schwimmen, ist nun einer weg.

Morgen, Donnerstag, geht es früh sobald der Wasserstand die Ausfahrt erlaubt wieder Richtung Norden nach les Sables d´Olonne.

Bericht von Hendrik, SY Xway

Törnbericht 2020 Nr. 1

Liebe Freunde und Familie,

Das erste Halbjahr 2020 war wie wohl für die Meisten von uns eine Herausforderung. Corona hatte auch uns Segler fest im Griff. Frankreich- unser Schiff liegt in der Bretagne- hatte bis Mitte Juni die Grenzen geschlossen, das hieß für uns: Schiff bleibt an Land. Pünktlich zum 15. Juni mit Öffnung der Grenze ging es los,  2 Tage später schwamm unsere Xway wieder, wir hatten unser zweites zu Hause wieder. Nun war putzen angesagt, nach 9 Monaten auf dem Trockenen war das Schiff innen und außen ziemlich  in Mitleidenschaft gezogen.

Inzwischen waren wir kurz zu Hause, viele Dinge erledigen, und dann wieder los, diesmal mit Flieger nach Paris, Bahn nach Nantes und Taxi zu unserem Schiff.

Uns erwartete herrliches Wetter, viel Sonne, aber nicht zu warm und mäßige Winde. Bald verließen wir unseren Hafen La Roche- Bernard ,und los ging es über Piriac zur Ile d‘Yeu, eine unserer Lieblingsinseln in der Süd Bretagne. Wir waren gespannt, wie die Insel unter Corona Bedingungen aussah. Es war wie bei uns in Deutschland, Masken in Geschäften aber sonst alles ziemlich locker. Hier trafen wir unsere Segelfreunde Peter und Rike plus Freunde von der SY Yoho, mit denen wir einen netten Abend verbrachten.

Nach 3 Tagen im Hafen zog es uns weiter, die Ferien in Frankreich hatten begonnen, es wurde voll. Das Feuerwerk zum französichen Nationalfeiertag fiel aus, keine Massenveranstaltungen waren angesagt. Uns zog es in die Häfen Pornic und L‘Herbaudiere auf der schönen Insel Noirmoutier,  in denen es weniger rummelig war. Hier trafen wir Rolf und Brigitte von der SY Caringa.

.Der konstant anhaltende nördliche Wind, für uns meist gegenan, ließ uns nur langsam nach Norden ziehen. Über Pornichet ,kamen  wir in die Bucht von Quiberon zum Hafen Port Haliguen, Das Wetter war immer noch schön, das berühmte Azorenhoch hatte sich in der Süd Bretagne festgesetzt. An der Corona Front gab es neue Nachrichten: Ab 20. Juli verschärften Maskenzwang, die Neuinfektionszahen steigen in Frankreich, da musste die Regierung handeln, und wir fühlen uns ein wenig sicherer.

Jetzt sind wir 2 Wochen unterwegs,  die Stimmung gut , wir hoffen, dass es so bleibt.

Viele Grüße und bleibt gesund !!

Jutta und Hendrik