Archiv für den Autor: Peter Knüppel

Vorbereitungen

So langsam geht es los. Alle Karten sind gekommen, ich habe die NV-Serie der gesamten Atlantikküste Frankreichs und noch einige aktuelle Imray Karten beschafft. Ersatzteile, neue Wassepumpe, Ölwechsel, Backskisten entrümpelt und einen Holländer mit 2 seit Jahren nie gebrauchten Fenderkissen beglückt, Ankerwinsch getestet und, wie jedes Jahr, die Kontakte der Fußschalter säubern müssen.

Und ich habe die Versicherung umgestellt. Eerdmans wollte für den Bereich Europa – Atlantik deutlich mehr mit vielen Ausschlüssen, so ist es nun Pantaenius mit mehr Leistung, fester Taxe und preiswerter. Hätte ich nicht gedacht.

Yoho habe ich mit Meike nach Breskens gefahren; dort trafen wir Hendrik und Jutta Lühl; die gehen in 2 Wochen auch langsam Richtung Süden, zur Villaine.

Nächste Woche geht es los, mal sehen, wie weit in 5 Tagen über Himmelfahrt, weiter dann über Pfingsten.

 

 

 

Grevelingencup ade – erst mal….

Der letzte Cup, mit neuen Laminatsegeln. Wir können von Anfang an mithalten und lassen die größere X sogar nicht wegfahren. Ein riesiger Unterschied zu den alten, ausgeblasenen Tüchern. Wobei das ja auch schon ein Laminat war, aber gennäht.
Sonniges Wetter, Wiund um 15 kn, Segelspaß.
Aber auch das letzte Mal für lange Zeit, die nächsten jahre liegt das Schiff nicht in NL.
Also stappen we al op de Sundance Kid op, Fred, hor je het wel?
Nu wwt je ok, warom ik jullie de kachel verstuurd heb ;-).

Noch ein paar Fotos vom vorletzten Cup; kalt, Regen, Wind, Schneetreiben….

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Und trotzdem gute Laune!

Und nun die sonnige version vom letzten mal.

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Anschließend waren wir alle mit Arie und Ruth zusammen bei Perrys essen; hel gezellig.

 

Perspektive Süd!

Geplant war wieder ein Ostseetörn, ggf. Finnland.
Rainer meinte, das die Ostsee nicht weglaufe und ich mal Frankreich – Spanien – Portugal in´s Auge fassen solle.

Gute Idee! Das machen wir. Im Juni spätestens geht es Richtung Südbretagne, dort als Station für die nächsten beiden Jahre in die Villaine nach La Roche St. Bernard. Eine Mooring haben wir gebucht, vielleicht bekommen wir einen festen Platz am Schwimmsteg.

Nun heißt es, Gezeitenthemen zu wiederholen, um dort die schönen Ankerplätze und z.T. hinter trockenfallenden Barren liegenden Häfen und Flussmündungen nutzen zu können.

Villaine

Ich freue mich schon auf die Croissants..

Rückblick

in 2 Wochen läuft der letzte Grevelingencup für diesen Winter.
Den ersten  Cup habe ich verpaßt, weil der zeitgleich mit den 200 Myls lief.
FRed, sein Matje und Anoes haben Yoho von Amsterdam nach Port Zelande gesegelt, bei unvorhergesehen sehr viel Wind und Welle. Also ziemlich rauhe Verhältnisse. Matje war 30 min. nach Ijmuiden seekrank, Fred hat im Seegang eine Rippenprellung erhalten, Anoes mit breitem Grinsen die ganze Zeit am Rad gedreht.

Ich konnte ihren Kurs per AIS verfolgen; das haringvliet war über die Sandbänke wegen Grundseen nicht anlaufbar, also dann über die Schelde und die Roompotschleuse.

Deren feste Brücke erlaubt die Passafe nur einige Zeit vor und nach Niedrigwasser.

Die Crew war über SMS, whatsapp, mail und Telefon nicht erreichbar und hat sich im Dunkeln verschätzt. Das hat den Windmeser und den aktiven Radarreflektor gekostet.

Die neuen Segel von Elvström sind da; aber können wegen viel Wind in den letzten Wochen nicht angeschlagen werden. Neuer Versuch am WE; mal sehen. Und mal sehen, ob das beim nächsten Cup etwas ausmacht.

Peter Knüppel verlaat gewond de wedstrijd

Update 7 Oktober:
Ich sehe auf dem Tracker die Schiffe, die Rondje Eilanden segeln. Das war mein Plan und ich bin ein bischen traurig.

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Das ist der Track von Harris Visser, Black Magic Woman.
Genau diesen Track hatte ich mir als ideal durchgeplant.
Na ja, es war trotzdem die richtige Entscheidung, abzubrechen. Segeln unter Drogen (ibuprofen) wäre nicht sicher gewesen.

Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe. Seit Jahren lasche ich den Segelsack des Code O auf dem Vordeck fest, er hat im Skagerak schweres Wetter problemlos überstanden. Und im Ijsselmeer haut die Welle den Sack über Bord trotz 3 Bändseln?

Ich habe auf dem ersten rak überlegt, den Sack wegzunehmen, ging aber nicht, weil zu viel Wind für den Autopilot. Jungs, wenn Ihr dran denkt, das was schiefgehen kann, sofort erledigen!

Ich hätte beidrehen müssen, Fock einrollen, treiben lassen…..

Mit Gruß aus Köln-Porz

Peter

5 Oktober: Alles ist vorbereitet, der Code-O am Bugspriet angehakt und der Segelsack auf dem Vordeck gut festgelascht. Rettungsweste angezogen, Messer und Epirb in der Tasche.

Start 07:03 mit raumem Wind, zunehmend auf 22, 25 Knoten. Das Schiff kommt inś Surfen, bis 9.5 Knoten. Der Autopilot schafft es nicht, ich muss steuern. Das wird interessant mit der Halse an der Sport G – Nek bei Hoorn. Lieber eine Q-Wende, machen übrigens alle. In der Wende setze ich schnell das erste Reff.

Weiter mit halbem Wind, der Autopilot schafft es wieder nicht, die Wellen Hebeln das ganze Schiff aus. Wahnsinnig schnelle Fahrt. Bei Volendam an der Mn1 –  Gz2 Wende auf hart am Wind. 2. Reff?

Geplant ist Bahn 2 gegen den Uhrzeigersinn, heute evtl. bis Vlieland. Harte, steile und kurze Wellen. Das Boot nimmt viel Wasser über, aber arbeitet sich durch.

Was schwimmt da neben dem Schiff? Der Code-O. Die Wellen haben den Segelsack abgerissen und weggespült, das aufgerollte Segel hat sich herausgezogen und hängt am Furler und wird mitgezogen. Da muss an Deck!

Also nach vorne, das Boot bockt, ich stehe bis zur Hüfte in den überkommenden Wellen. Ich ziehe das Segel an Deck, da haut mir eine Welle die Beine weg und ich fliege unkontrolliert mit der Nase gegen den Mast und lege mich lang. Festhalten! Wieder positionieren und den Rest Segel an Deck ziehen und festlaschen.

Was tropft da rot? Oh, die Nase tropft ordentlich Blut. Deck, Segel, Aufbau rot, vom Seewasser sofort weiterverschmiert.

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Auch ein Schnitt in der Hand. Der Schädel brummt ordentlich. Ab nach hinten ins Cockpit, erstmal prüfen. Die Nase ist dick, blutet aus Platzwunde auf dem Nasenrücken. Schnell nasses Handtuch drauf. Blutet weniger. Abfällen unter Autopilot geht. Hand provisorisch verpflasternen, Nase auch, Kopfschmerzen werden mehr, Tablette einwerfen. Nach einiger Zeit geht es besser.

Der Wind dreht auf NO, was tun. Mittlerweile stehe ich völlig vom Kurs vor dem Paard von Marken. Was tun.

Ich fühle mich unsicher, und habe noch 170 Meilen vor mir. Ich steige aus und falle weiter ab nach Amsterdam und lasse meine Nase in Köln checken, Handriss ansehen.

Ich bekomme die Brücke um 12:00 und gehe in den Sixhaven. 200 Myls 2016 erledigt.

Schade.