Kategorie-Archiv: Allgemein

Limfjord

Ein Gegensatz, vom felsigen schroffen Norwegen mit 10 Meter neben den Rockies 70 m Wassertiefe in den Sandhaufen Dänemark, Wassertiefe um 6 Meter. Dazwischen liegen gerade mal 90 sm. Hier hat die Eiszeit den Sand abgeladen. Die Landschaft ist lieblich, oft muss betonntes Fahrwasser eingehalten werden. Es gibt auch Berge, 18 Meter immerhin hoch!

In Thyboron im Hafen spielen Seehunde, auch unterwegs sind sie zu sehen. Wir gehen nach Lemvig und machen einen Stadtbummel, 3 Pullover fallen dabei für mich ab. Weiter geht es zur Insel Vanö, 200 Einwohner. Wir gehen um 20:00 an eine Mooringboje des dänischen Kreuzerklubs im Windschatten der Insel. Vor dem Essen noch an Land und einen  Spaziergang in den Ort Vanö. Dort finden wir den Vanö Kro, die Küche hat zu (21:10) Schade, aber der Kellner kommt uns nachgelaufen, denn „the kitchen has agreed to make Vanö Steaks for you“. Die schmecken dann ach lecker mit Kartoffeln und Salat und frischem Brot ein dunkles Ale. Zurück gehts 3 km über Stock und Stein zum Dinghi und zum Boot, der Hund ist müde und wir auch. Der Wind ist weg, die Nacht wird ruhig werden.

Auch im Limfjord ist wenig los, keine deutschen Flaggen. Seltsam.

 

Thyboron, Limfjord

04:00, der Wecker klingelt. Ich mache das Boot fertig und Ike läuft mit dem Hund. Wir legen leise ab und gehen den Sund raus. In den Tälern hängt Nebel, das sieht aus wie Skipisten in bewaldetem Gelände.
Das Skagerak war gnädig.
Zu Anfang motoren bei 6-7 Kn halbwindig. In der Küstenzone Hackwelle; aber das ist ja auch in der Seekarte vermerkt. Ursache ist der plötzliche Anstieg des Meeresbodens von über 1000 auf 40 Meter und weniger. Dann legt der Wind zu auf 10-15 kn, halbwindig, Segel hoch und wir machen mit dem Strom bis 8 kn.In der Ansteuerung des Limfjordes haben wir Gegenstrom, es ist Ebbe und der Limfjord läuft aus. Um 17:30 liegen wir in Thyboron fest. Auch hier nur eine deutsche Yacht? Insgesamt nur 7 Yachten. Direkt neben dem Hafen ist ein schöner Strand, Jazz tobt sich mit ihrem Dummy in der Brandung müde. Wir besuchen die am Hafen gelegene Fischbude und genießen Fisch und Tuborg. Morgen geht es in den Limfjord.

Um 08:15 UTC findet täglich eine Funkrunde auf Kurzwelle zusammen; initiiert von Yachtfunk. Ich hatte heute Verbindung mit Yachten im bottnischen Merbusen, Bereich Haparanda, und im Bereich Landsend, Cornwall. Verbindung sauber und klar. Die in Cornwall sind auf dem Weg nach Palma zum ARC; auch noch ein Projekt. Mal sehen, wer morgen qrv ist.

 

 

 

Mandal

Von Arendal segeln wir weiter Richtung Mandal.
Der innere Schärenweg ist abwechslungsreich, wir können Teile segeln, der Wind steht richtig

Durchfahrt.

Ankerplätze einer schöner als der andere.  Und schöne alte, aber auch moderne Sommerstugas.

Ferienhaus

In Mandal gehen wir in den Hafen und machen das Boot klar für die Überfahrt nach Thyboron, Dänemark. 80 sm werden das. Angesagt ist Winddreher auf West 2-3, und die Welle auch aus West. Das müßte doch passen. Mandal hat eine schöne kleine Altstadt mit gepflegten Holzhäusern. Alle haben hohe Natursteinsockel, so daß das Holz nicht im Spritzwasserbereich liegt. Aber es ist Sonntag, und wenige Menschen sind unterwegs.

Im Hafen liegen 3 Boote aus NL, ein Deutscher, und 1 Franzose. Ich habe gedacht, das es nach dem Artikel in der Yacht über Soerland von deutschen Schiffen nur so wimmelt. Die Anreise ist wohl zu lang. Die Holländer segeln direkt von Vlieland nach Kristiansand, 2 Tage dauert das. Eine gute Idee für das nächste Mal.

Risör – Arendal

Risör, das haben wir angelaufen am ersten Tag des Holzbootfestivals.
Risör selbst war voll, aber gegenüber gibt es einen kleinen „Teich“ zwischen felsen, rund 100 m im Durchmessere, in dem wir ruhig und geschützt ankerten. Mit dem Dinghi sind es dann 5 Minuten nach Risör, und da liegen wahrhaftige Schönheiten, Segel- und Motorboote. Letztere in klassischer Form mit hohem Poopdeck,  lang, und mit geducktem Aufbau. Hochglanzlackiertes Mahagony und Teakholz überall.

Risör2

Ein Motorboot, Baujahr 1924, 2 Rolls Royce Motoren mit je 12 Zylindern und offenen Auspuffrohren, zusammen 2.000 PS. Motorstart, und schon im Standgas machen die Pferdchen ordentlich Krach. Das Ding geht über 100 Km/H.

S1

S1 Motor

Und schöne Rettungs- und Lotsenkutter, alle als Colin Archer gebaut. In Regattaqualität ausgerüstet.

Kanonensloop

Und ein Nachbau einer Kanonensloopaus der Zeit der Kontinentalsperre. Mit stilecht kostümierten Menschen bemannt und mit Riemen gerudert. Geschossen wurde über das Heck, das deswegen abgestuft und knapp in Höhe der Wasserlinie überspült mehr unter als über Wasser liegt. Spitz zulaufend mit einem Ruder, das über Linen bedient wird.
Lieber Rainer, da hättest Du Freude dran.

Von Risör gehts weiter in den inneren Rahwassern nach Arendal, dort endlich das Internet wieder klarmachen bzw. aufwerten lassen. Wir liegen an der Aussenmole, eigentlich OK, aber ordentlich Schwell von den vielen Motorbooten. Die kennen nur Vollgas von A nach B. Bootfahren als Beförderungsmittel, angesichts der verstreuten Inseln und Sommerhäuser, welche nur per Boot zu erreichen sind, klar.
Gut abgefendertr mit den dicken Avon-Fendern geht´s aber gut. Im Ort am alten Hafen besuchen wir ein  schönes Cafe und genießen die Sonne. Der wärmste Sommer seit Beginn der den meteorologischen Aufzeichnungen.

Weiter gehts bis kurz vor Grimstadt in einen kleinen Sund, gesäumt von Fischerhütten und -häuschen.
Immer den Seezeichen nach, welche als auf den Inseln oder Felsen aufgemauerte Säulen und Konen schon von weitem sichtbar sind.

Seezeichen

Wieder vor Anker. Wir legen ein paar Steaks auf den Grill, mit Nudeln und Pesto ein köstliches Essen. Dazu kalter Weißwein, was will man mehr.

HundPeter

Auch Jazz ist sehr interessiert. Mit dem Dinghi rudern wir an Land und klettern auf den höchsten Felsen und genießen den weiten Rundblick über die Schären. Seit Oslo haben wir heute das 2. deutsche Boot gesehen, davor in Risör die „Peter von Sestermühle“ in perfektem Zustand.

Die vom Gletschereis der Eiszeit geschliffenen Felsformationen der Schären sind unglaublich, Granit in rötlicher Färbung, mit Schliffspuren, Riefen, Gletschermühlen.

Fels3

Fels2

In den Vertiefungen sammelt sich Regenwasser und bilden sich Algen, in der Folge Humus und kleine Vegetation.

Fels4

Größere Schären sind mit Heidekraut bewachsen.

Heide

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Richtung Soerland

Am Freitag früh 06:00 sind Meike und Nils von Bord und nach Hause geflogen. Die verbliebenen „Vorräte“ soll ich aufessen.

Gummi

Ich habe mir in Oslo noch das Widerstandsmuseum angesehen und die Innenstadt und bin gegen nachmittag los nach Holmestrand, das sind 30 sm den Fjord ´raus nach Süden. Ein schöner, gerade neu gestalteter Hafen mit Schwimmstegen; ich konnte unbehindert längs anlegen.
Auf der anderen Seite lag eine große Bavaria mit einem Norweger, der mich ansprach, was Yoho für ein Boot sei. Er gebe ein Buch über alle je gebauten Schiffe heraus. Die Dehler 41DS hat er ge-, aber aufgrund der Farbe und Änderungen nicht erkannt. Er hat mich zu einem Glas Wein eigeladen, seine Frau ist Architektin aus Kiel und hat die Siriuswerft betreut. Das war ein netter Abend und am nächsten Morgen hat er mir den idealen Soerlandtörn mit Passagen (take that one, the other is for woman..) Ankerplätzen, Anlegeplätzen am Fels in meine Karten eingezeichnet. Den fahren wir dann mal nach. (Was ich als eine Reihe guter Tipps entpuppte; die meisten Plätze hätten wir nicht selbst gefunden)

Ike kam gegen Mittag mit Zug und Bus vom Flughafen Oslo, große Freude bei Jazz und Skipper. Wir sind dann los in die Melle Bolaerner Inselgruppe und haben in einem kleinen Sund ruhig geankert. Immer noch wenig bis kein Wind und Sonne. Das Wasser ist angenehm, und wir schwimmen oft.

Dann geht es weiter unter Segel in die Felsgruppe Tallakshavn. Erst mal vor Anker und mit Dinghi und Lot ausloten, wo wir längseits liegen könnten. Und ann finden wir in einer 3 m tiefen Rinne zwischen 2 Felsrücken einen Platz zum längs liegen.

Felshaken sind in stabiler Ausführung vorhanden, die Avonfender bewähren sich mal wieder. Einer der Rücken ist immerhin 70 m hoch, da hochzusteigen ist  schon kletten. Bergziege Jazz läuft Felsformationen hoch, wo wir nach Tritten und Griffen suchen müssen.

Fels1

Die Nächste Etappe geht nach Stavern, einem kleinen belebten Hafenort, nach der Saison wahrscheinlich ruhig. Ankern in Ortsnähe und mit dem Dinghi ansehen, dann noch eine kleine Festung auf der die Bucht beherrschenden Insel besichtigen. Der Wind hat zugenommen, 15 kn aus Süd, also genau gegenan. Es baut sich schnell eine steile Hackwelle auf und wir sind froh, als wir auf zuerst auf Amwind und dann Halbwindkurs abfallen können.
Wir segeln nach Nevlungshavn, ein ganz keiner Haven in einem „weißen“ Ort, in dem max 10 Yachten Platz haben. Wir haben keine Lust auf Nachbarn und gehen 150 m vor dem Haven in einer Bucht vor Anker. 20 m Kette auf 6 m Wassertiefe und der in den Tests so geschmähte Bruceanker hält mal wieder auf den ersten Biss. Es gibt Hamburger mit Fleisch- und Fischfrikadellen belegt und danach im Ort ein leckeres Eis.

Das Soerland ist die Riviera Norwegens, mit der wärmste und regenärmste Bereich des Landes. 70% der Touristen sind Norweger. Motorboote sind hier unerläßlich und Verkehrsmittel; bedeutet Vollgas. Ziel ist weiter Risör mit Besuch des Holzbootfestivals und dann Mandal. Von dort soll es bei guten Bedingungen über das Skagerak in den Limfjord gehen.

Vor Risör gehen wir 10 sm in einen Fjord und finden eine kleine durch eine enge Durchfahrt zu erreichende Ankerbucht, Durchmesser vielleicht 200 m. Wir ankern auf 8 m Wassertiefe und liegen windgeschützt und ruhig.

AnkerbuchtRisör