04.06.2025
Also stehen wir um sieben auf, stürzen uns in ganz klare und angenehme mehr, duschen, rudern an Land und kaufen zuerst ein und gehen dann in der Bäckerei einen Kaffee und eine Spinatpastete frühstücken. Die ist so mächtig, dass die Hälfte zum Mittagessen mit an Bord geht.
Anker auf und los geht es nach Delos beziehungsweise die links benachbarte Insel Rineia. Dort wieder in eine tiefe Bucht, nach Abreise der ganzen Tagescharterkatamarana ist es dann ruhig und geschützt. Um Delos gibt es eine Ankerverbotszone. Wir haben glattes Wasser und keine Welle, also nehmen wir das Dinghi und flitzen in Gleitfahrt in den Kanal zwischen Rineia und Delos zum Anleger. Wir sind um 07:50 dort, Personal am Eingang da, wir die einzigen Besucher, aber Einlass erst Punkt 08:00, sehr preußisch.
Delos war mal von 20-30.000 Menschen bewohnt, viele Heiligtümer, besonders das des Apollon. Eindrucksvolle Reste von Bauten. Man fragt sich immer wieder, mit welcher Manpower und mit welchen Werkzeugen vor so vielen Jahrhunderten oder Jahrtausenden Gestein und Marmor zu Gebäuden, Säulen und Skulpturen verarbeitet wurde.
Wir wandern 2 Stunden durch die Ruinen und haben dann die wesentlichen Bereiche erkundet. Die Menge an Eindrücken ist erschlagend und man kann nur nacharbeiten und lesen, um diese Kultur ein bisschen zu verstehen. Als wir wieder ins Dinghi steigen und zum Boot zurück flitzen kommen die ersten Besuchergruppen mit Führer an und Audio Versorgung und Delos füllt sich.
Wir gehen Einkauf und 15 Meilen weiter zur Insel Syros. dort gibt es eine im Bau stecken geblieben und Marina in dem man fest machen kann, kein Wasser, kein Strom, kein nichts. Über Telefon erreichen wir Daniel, der ist in Navily als der Alleskönner-Lieferer-Helfer beschrieben und hat mit der Marina eigentlich nichts zu tun. Hat aber einen ShipShop und Service und verdient an den durchreisenden Yachties. Wir bekommen einen Liegeplatz an der Tankstelle.
Da werden wir nicht weg müssen.
Zur Stadt ist es schon ein Fußmarsch, aber mit dem Dinghi ist es einmal über die Bucht in den alten Hafen. Das machen wir und gehen in die Stadt, essen (schlecht!) in einem im Kykladenführer als sehr gut beschriebenen Lokal.
Auf dem Rückweg kommen wir am Fährkai vorbei, gerade legen 2 große Fähren an und spucken Passagiere und Autos aus. Es beginnt ein Ballet aus rückwärts über 2 Rampen in die riesige Fähre ein fahrenden Zugmaschinen, die Auflieger ankoppeln und ausfahren. Polizisten mit Trillerpfeifen regeln, das Lkw, Autos, Fußgänger, Motorräder sich nicht ht in die Quere kommen. Organisiertes Chaos, gäbe es in Travemünde nicht. Aber dafür viel schöner, ein Schauspiel.
Es gibt einen sehr gut sortierten Shipchandler, wir können einige Sachen bekommen und bestellen einen Rocna Vulkananker, so wie wir ihn verloren haben. Der Anker kommt aus Athen und soll am nächsten Morgen da sein. Zur Sicherheit sende ich per E-Mail ein Foto des Ankers und die Bestellnummer von der Internetseite der Firma Rocna.
Wir machen noch einen Ausflug auf den höchsten Punkt der Stadt, finden ein kleines Lokal mit tollem Ausblick für einen Abendsnack und gehen wieder an Bord. Am nächsten Morgen ein Anruf: Ihr Anker ist da. Hurra. Wir freuen uns und gehen mit dem Dinghi in den alten Hafen, proviantieren, füllen den 20 l Wassertransportkanister zum auffüllen unseres Wassertanks an Bord und wollen den Anker abholen. Leider der falsche Rocna mit Bügel, schade.
Zurück an Bord, Boot fertig machen und ablegen. Der Wind ist böig bis 25 Knoten, geht von der Pier aber weg, so dass wir leicht wegkommen. In der Hafeneinfahrt kreuzen sich Jetfähren und große Autofahren, wir warten etwas ab und gehen raus. Etwas ruppig, dann rechts um die Ecke Richtung Kythnos, 28 Sm. Der Wind steht erst am Wind mit zwölf Knoten, frisch auf bis in Böen, 25 Knoten, also Reffen, geht wieder runter, verschwindet ganz, kommt schlagartig wieder mit Böen über 20 Knoten. Ein ständiges Wechsel zwischen reffen und ausreffen, 2. Reff, erstem Reff im Wechsel und so arbeiten wir uns zur Insel Kynthos vor. Dort kommen wir am Südende in eine windgeschützte tiefe Bucht, der Anker fällt auf 6 m mit 30 m Kette. Auf ins hier 23° warme Wasser. Herrliches Schwimmen und dann ein leckerer Salat, kalter Wein, und ein fantastischer Sternenhimmel.
Die Wettervorhersage ab Dienstag ist windmäßig graulich mit bis acht Bf, der berüchtigte Meltemi scheint jetzt saisonal zu beginnen. Also geht’s nach Westen zur Insel Hydra in einen Bereich, der vom Meltemi verschont wird. Früh Anker auf und bei 14 Knoten halbwindig kommen wir gut voran. Dann schläft der Wind ein und wir müssen motoren.